Thema des Tages: À Cheval oder die Besonderheit der RCK Kleeblattfahrt

Auch im Regen offen fahren

Auch im Regen offen fahren

Die einen mögen es, die anderen lieben es, den anderen ist es sowieso egal: Die À Cheval Prüfung des RCK. Gemeint ist die A-E GLP, wo das  Ende per Handmessung beim stehen des Fahrzeugs gestoppt wird. Oft gibt es dann 1 Sekunde Differenz zu der eigenen Messung. Mir selbst im letzten Jahr auch passiert. Die Profis machen hier konsequent keine Fehler und haben den Dreh raus.

Durch das Fahrerlager ging aber wieder das Gespräch um die À Cheval Prüfung, selbst die Siegerehrung verlor noch das eine oder andere Wort. Der RCK nimmt diese Prüfung aus den 60er Jahren des Rallyesport aber immer wieder rein und hält damit an einer Tradition fest. So wird es auch in den nächsten Jahren ein Tagesthema werden und auch ausserhalb der RCK Kleeblattfahrt diskutiert man, je näher der Termin zur Rallye rückt.

Aber genug von den Anforderungen, es gab auch mehr auf der Rallye, als eine GLP. Es gab gleich derer 3 Prüfungen. Alle nicht sonderlich schwer als A-E Prüfung (Anfang – End Prüfung) ausgelegt und gleich nach dem Start der Rallye im Gewerbegebiet in Lehrte, sozusagen zum Aufwärmen, wurde die erste GLP gefahren. Streckenfindung innerhalb der GLP war einfach: Es ging eh nur geradeaus.

RCK und Stadtmarketing Lehrte

RCK und Stadtmarketing Lehrte

Apropos Streckenfindung, das Bordbuch bestand aus kilometrierten Chinesenzeichen, die nach üblicher Rallyebuch Manier jeweils den nächsten Änderungspunkt der Strecke darstellten. So war es wichtig, einen Kilometerzähler laufen zu haben, der einem die richtige Abzweigung dann auch anzeigte. Wer hier nur mit einfachen Tachomitteln unterwegs war, hatte es dann doch das eine oder andere mal etwas schwieriger, welche Einfahrt man den nun nehmen sollte. Eine 10-Meter Rolle, also ein Tripmaster oder ähnliches,  ist zwar nicht zwingend notwendig, erleichtert hier aber doch die Wegführung.

Leider hat das Wetter am Sonntagmorgen nicht so ganz mitspielen wollen und so war ein leichter Nieselregen (manchmal auch stärker) der Wegbegleiter zur Mittagspause auf dem Erlebnishof Lahmann. Dort angekommen, hatte sich das Wetter wieder gebessert und so ging es in den Nachmittagsturn, der teilweise mit Sonne begeleitet worden ist. Bei den  hartgesottenen Cabrio und Roadster Fahrer hatte aber auch der Regen am Vormittag keine Chance, die Fahrer vom “oben ohne” Feeling abzuhalten. Es wurde offen gefahren, so gut es geht.

Land Rover auf dem Golfplatz, very british

Land Rover auf dem Golfplatz, very british

Nach dem Re-Start zur Nachmittags Tour wurde gleich wieder eine GLP gefahren. Hier ging es einmal quer durch den Golfplatz, des Erlebnishof Lahmann. Hier kann jeder eine Art Mini Golf spielen, aber schon auf richtigen Rasen und mit etwas Entfernung. Der Golfschläger ist allerdings universal für weite Schläge und Putten. Zudem sind die Bahnen sehr verkürzt. Dennoch, eine tolle Idee, die auch von vielen Gästen angenommen wurde. So fuhren also die Oldtimer durch die spielenden Golfer. Zum Glück hatte es keiner geschafft, einen Golfball auf ein Auto zu schiessen. Es ist jedenfalls eine spannenden Kulisse und passt auch irgendwie zusammen.

Das Ziel der Nachmittags Etappe war die Einkaufszone von Lehrte, wo der Verein Stadtmarketing Lehrte e.V. einen Verkaufsoffenen Sonntag organisiert hatte. Die Fahrzeuge wurden einem breiten Publikum vorgestellt und auch einiges über Fahrzeug und Fahrer erzählt. Die Zuschauer hatten jedenfalls ihre Freude an den Fahrzeugen, machten fleißig Fotos oder erzählten ihren Kindern über die alten Fahrzeuge, mit denen man so aufgewachsen ist.

Die Auswertung war gekommen und die Siegerehrung wieder im Startlokal “Zur Rübe” in der Mielestraße in Lehrte. Über 50 Teilnehmer von 117 gestarteten haben auch auf den Bordkarten die richtige Strecke erfahren und keine Fehler durch die Orientierungskontrollen bekommen. Bei den anderen Teilnehmern war dann doch die Strecke nicht ganz richtig, oder es wurde einfach die eine oder andere Kontrolle übersehen. Kann ja auch passieren.

Gesamtsieger Motorrad und Wagen

Gesamtsieger Motorrad und Wagen

Das machte allerdings auch die Auswertung etwas schwieriger, denn in diesem Jahr haben einige Teilnehmer plötzlich gleiche Punkte durch die GLP (Gleichmäßigkeitsprüfungen) eingefahren. So auch der Gesamtsieger für Wagen, das Team Sven Dorner und Petra Zymara mit einem Triumph TR6. Sie haben, wie auch die Zweitplazierten Joachim Böttcher und Günter Rudweleit mit einem NSU TT, in allen GLP genau 0,3 Fehlerpunkte gesammelt. Wohlgemerkt, das ist die Summe aus 3 GLP, wobei 0,1 Fehlerpunkt jeweils für 0,1 Sekunden Fehlzeit gerechnet werden. Eine Entscheidung gab es nach alter Rallyemanier: wer am längsten Fehlerfrei gefahren ist, der bekommt den besseren Platz. So wurde hier eine Lösung geschaffen, denn das Team Dorner/Zymara hatten auf der ersten GLP nur 0,1 Fehlerpunkte erfahren und bekamen damit den Gesamtsieg für Wagen.

Bei den Motorrädern war es einfach, denn Thomas Reichert aus Lehrte fuhr mit seinem Vespa Roller GS/3 von 1960 direkt auf den ersten Platz und holte sich damit hier den Gesamtsieg.

Mein Fazit: Mir hat der Tag mal wieder Spaß gemacht und ich muß zusehen, dass nächstes Jahr mein Rekord wieder voll Einsatztauglich ist. Ich will gerne wieder mitfahren und mich später über à Cheval aufregen 🙂

Fotos gibt es, wie schon im anderen Beitrag zu lesen, hier: https://www.ckworks.de/wp/v/orallye/rck09/

Der Veranstalter hat seine Ergebnisliste auch Online und kann hier eingesehen werden: http://www.rck-hannover.de