Saisonfinale mit Höhen und Tiefen… Teambericht Gennat/Knop

Ascona A Team Gennat/Knop

Ascona A Team Gennat/Knop

Es sollte das wohl spektakulärste, aber auch das kurioseste Rallye-Wochenende der Saison 2009 für uns werden. Was vorher allerdings keiner ahnen konnte…

Rückblick:

Am vorigen Samstag verweigerte das Triebwerk nach seiner Wiederbelebung bei der Holsten-Rallye seinen Dienst und bescherte somit der Schraubercrew Kopfzerbrechen.
Erst am Donnerstagnachmittag vor der Reckenberg erwachte das „Kraftpaket“ aus seinem voreiligem „Winterschlaf“.
Ich war kurz davor den Rallye-Leiter anzurufen und unsere Nennung zu streichen. Aber so weit kam es ja zum Glück ja doch nicht!

An dieser Stelle ein Dickes Dankeschön an den Team-Chef, der uns einen Tag „Schrauberfrei“ gönnte und „Otti“ den Allrounder für alle Fälle!  Ohne Euch wären wir am Wochenende nicht gefahren!!! Ihr seid einfach spitze!!!

Nachdem nun endlich das wesentliche erledigt war, konnten die restlichen Routine-Checks durchgeführt werden. Somit stand der Wagen fertig verladen pünktlich am Freitagmittag auf dem Trailer hinter dem Zugfahrzeug.
Für Freitag, 13:00 Uhr war die Abreise geplant. Mit dabei unsere Media-Abteilung in Person von Jörn Andresen.
Der Team-Chef Ewald Gennat und unser Mechaniker Marco Petersen hatten Samstag den Weg ins 400 km entfernte Rheda-Wiedenbrück gefunden.

Nun ja zurück zum Freitag. Volkmar, wie sollte es auch anders laufen, wenn man was vorhat, traf erst um 14 Uhr ein. Also jetzt aber nichts wie ab auf den „Highway“ und… na klar, mit Volldampf rein in den Stau…
Wir haben aufgehört zu zählen, aber es dürften, wenn man alle Blechlawinen addiert, so um die 40km Asphaltpollonaise gewesen sein. Dafür dauerte die Anreise dann auch doppelt so lange wie eigentlich geplant.
„Die Abnahmen können wir für heute vergessen“, bemerkte Olaf dann auch ziemlich genervt, da es schon 21 Uhr war, die Dokumentenabnahme genau bis jetzt geöffnet haben sollte und wir noch 20 km vor uns hatten.
Allerdings hatten wir Glück und waren nicht die Einzigen, die noch zu später Stunde die Herrschaften im Rallyezentrum auf Trab hielten. „Auch die Techniker warten noch auf Euch“, bekamen wir gleich zu hören.
Das gefällt, schließlich war es mittlerweile schon fast 22 Uhr. Also schnellstens mit dem kompletten Gespann zur 500m entfernten technischen Abnahme.
Dort empfing uns gleich einer der Verantwortlichen und lotste unser Gespann rückwärts in die beleuchtete Halle. „Abladen könnt ihr gleich am Startpark. Die Abnahme machen wir auf dem Hänger. Wir wollen ja auch Feierabend haben.“ Dem Wunsch kamen wir natürlich staunend, aber selbstverständlich gerne nach.

recken-13-3Kurz danach standen wir also wieder am Rallyezentrum und fuhren unseren Boliden ins Parc fermé.
In der Zwischenzeit war Jörn schon zur Pension gefahren um die Formalitäten zu erledigen. Um viertel vor elf trafen auch wir endlich an unserer Übernachtungsmöglichkeit ein.
Wer nun glaubt der Freitag wäre gelaufen, der irrt sich gewaltig…
Als wir nun unsere Bleibe betraten und das Licht den Raum erhellte, trauten wir unseren Augen nicht. Bettwäsche aufgewühlt und ein zerbrochener Toilettendeckel strahlten uns entgegen. Nun gut, wenns mal nicht läuft, kommt eins zum Anderen und es kam noch besser…
Nachdem man sich mit der Hausleitung auf ein neues Zimmer geeinigt hatte, gab’s prompt die nächste Überraschung. Ein Wasserrohrbruch hielt derweil den Notdienst eines ortsansässigen Sanitärnotdienstes in Atem und dieser sämtliche Gäste mit sanften Klängen eines Presslufthammers.

Also diese Nacht war dann auch nicht die längste unseres Lebens und dementsprechend „zerknittert“ erwachten wir dann auch ein paar Stunden, oder besser gesagt ein paar Minuten später wieder.
Pünktlich um halb acht begannen wir mit der Besichtigung der Wertungsprüfungen. Und weil der Freitag so viele Überraschungen für uns parat hatte, wäre es ja langweilig, wenn der Samstag ohne Zwischenfälle ablaufen würde, oder???
recken-13-2Da war es ja schon fast „normal“, dass wir uns gleich auf der ersten Prüfung eine schöne Schraube in den Reifen unseres Transporters fuhren. Natürlich war die auch lang genug um den Reifen komplett zu durchdringen. Da es zeitlich sehr knapp wurde, entschlossen wir uns den Reifen erst abends vor der Heimreise zu wechseln. Ja da hatten wir aber die Rechnung aber mal wieder ohne unser Schicksal gemacht, welches sich entschloss, auf der Autobahn – wo auch sonst, den lädierten Reifen platzen zu lassen. Natürlich war der Schaden auf der Fahrerseite. Da wir nicht vor hatten unser Leben an diesem Samstag vorzeitig am Kühlergrill eines vorbeirasenden LKW zu beenden, entschlossen wir uns mit Plattfuß die Autobahn an der nächsten Ausfahrt zu verlassen.
Dort gab es dann „Service für das Service-Fahrzeug“. Somit erreichten wir dann auch die letzte WP zur Besichtigung in sprichwörtlich allerletzter Sekunde.

Wieder im Startpark angekommen, wurden wir dann von den nachgereisten Teammitgliedern erwartet. Auch Volkmars Eltern waren zu unserer Überraschung eingetroffen.

An dieser Stelle ein dickes Lob für das Catering und die Bilder!!! Das war eine gelungene Überraschung!!!

Dort lernten wir dann auch Chris Kuhr oder auch als: www.ckworks.de im Internet bekannt, kennen. Wer aktuelle Berichte und Bilder über Rallye- sowie Oldtimerveranstaltungen sucht, klickt auf:  https://www.ckworks.de/wp/

So, dann können wir ja endlich zum sportlichen Teil übergehen…
Es standen sechs Wertungsprüfungen (4 Rundkurse und 1 A-E-Prüfung) auf dem Programm, davon fünf verschieden!!! Wohl auch nicht an der Tagesordnung einer Rallye 200!!!
WP1 haben wir wohl aufgrund der vorangegangenen Strapazen etwas „verschlafen“ und fuhren nur auf Rang 25 von 83 gestarteten Teams. In den folgenden WP´s steigerten wir uns mit Zeiten bis an die Top 10.
Auch war das rege Interesse an dem Rallyesport bemerkenswert und somit säumten regelrechte Zuschauermassen die einzelnen Prüfungen.
recken-13-5Dann stand die letzte Prüfung, der Zuschauerrundkurs auf dem Programm. Hier wurden 4 Fahrzeuge im Abstand von 10 Sekunden auf die Sekundenjagd geschickt. Runde eins absolvierten wir recht ordentlich, bis die Zufahrt zur 2. Runde kam. Direkt in dieser Kurve sackte das Gaspedal auf den Boden und wir rollten ohne Vortrieb in den Notausgang. Ein erster hektischer Blick unter die Motorhaube brachte das Problem zu Tage. Zwei Schrauben des Gaszughalters, welche auch gleichzeitig den Deckel der beiden vorderen Vergaser in Position halten, wurde es entweder zu heiß, oder zu laut an deren Position. Auf jeden Fall hatten Sie sich aus dem Staub gemacht. Nicht ganz ungefährlich, da durch die Öffnungen der Kraftstoff nicht mehr den Weg in Richtung Brennraum fand, sondern direkt auf den etwas erröteteten Auspuffkrümmer… Zum Glück hatten wir Ersatz an Bord und konnten eine Notreparatur durchführen. Nach fünfminütiger Verzögerung fuhren wir dann die restlichen Runden zu Ende und erreichten das Ziel.
Natürlich sehr ärgerlich diese Panne, ansonsten wäre eine Platzierung in den Top 10 möglich gewesen. Somit reichte es aber trotzdem noch zum 3. Platz in der Klasse H15 und somit zu 12 Zählern im DMSB-Rallye-Pokal. Wie die Meisterschaft nun ausgeht, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.
Am frühen Sonntagmorgen, die Rückreise verlief dann ausnahmsweise ohne nennenswerte Zwischenfälle, fielen wir nach 24 Stunden auf den Beinen, todmüde ins Bett…

Wir haben diese Veranstaltung zum ersten Mal fahren dürfen und waren begeistert von der guten Organisation, den vielen unterschiedlichen Prüfungen, den 103 gestarteten Teams und dem regen Interesse der Öffentlichkeit. Wir kommen im nächsten Jahr gerne wieder!!! Macht weiter so!!!

Informationen zum Team Gennat/Knop gibt es auf der Team Seite: http://www.gw-motorsport.de/rallyeteam/