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Teaminfo: Wierwille-Partisch/Hutzfeldt Rallye Baden Württemberg 2010

Glück im Unglück – die Rallye Baden-Württemberg 2010

Wierwille-Partisch/Hutzfeldt Rallye Baden Württemberg (Foto Sascha-smf.de)

Nachdem unsere „Susi“ beim letzten Einsatz zur Niedersachsen Rallye doch stark beschädigt war und es zunächst nicht sicher war, ob sie repariert oder gegen eine neue eingetauscht werden musste, wurde sie am Donnerstag repariert und mit „Tarnlook“ (Dach, Kotflügel, hinteres Seitenteil) versehen auf den Trailer geladen. Vormittags rollte das Gespann dann Richtung Süden, diesmal lediglich besetzt mit Antje, ihrem Mann Ralf als „Teambetreuer“ und mir. Während wir dann am Freitag die Wertungsprüfungen abfuhren und unseren Aufschrieb erstellten, kümmerte Ralf sich darum, dass der Tarnlook verschwand und beklebte die Susi. Leider konnte Ralf selbst nicht mit seinem Evo IX an den Start gehen, da nach dem Unfall bei der Niedersachen-Rallye das Fahrzeug doch erheblich mehr beschädigt war, als vorerst angenommen. So übernahm Ralf kurzerhand unsere Betreuung, während sich die Servicecrew um das Team Wallenwein um die Betreuung der Susi kümmerte.

Insgesamt umfasste die Rallye 5 verschiedene Wertungsprüfungen, die jeweils 2-mal zu befahren waren. Die Rallye selbst gilt in Baden-Württemberg zwar als legendär, jedoch lief die Veranstaltung nunmehr erstmalig unter der Leitung des ADAC Baden-Württemberg. In Ablauf und Organisation zeigte sich der Veranstalter höchst professionell und auch die Streckencharakteristik war trotz einiger langer Geraden sehr selektiv. Für uns „Flachlandindianer“ war es einmal mehr Erfahrung sammeln beim Kuppen fahren und wir waren vollends begeistert von der Beschaffenheit des Schotters. Die Rallye am darauffolgenden Samstag konnte also nur gut werden, zumal auch unsere sonst eher dürftig besetzte Division mit insgesamt 11 Fahrzeugen sehr gut vertreten war.

Der Samstagmorgen begrüßte uns sodann mit strömendem Regen. Die Reifenwahl war schnell getroffen und so machten wir uns mit Regenreifen auf den Weg zur ersten Prüfung, welche wir zunächst ruhiger als gewohnt angehen ließen, da Antje selbst noch keine Erfahrung mit den Reifen sammeln konnte und es zudem wieder ihr erster Start nach dem doch recht heftigen Abflug bei der Niedersachsen Rallye war. Innerhalb kürzester Zeit konnte Antje Vertrauen zu Auto und Reifen aufbauen und steigerte ihre Zeiten kontinuierlich. Leider kündigte sich dann in der 4. Wertungsprüfung ein technischer Defekt an, der sich schließlich ganz stark in der 5. Prüfung zeigte. Dies äußerte sich in der Weise, dass die Sperre an engen Stellen, wie Schikanen, derart hart sperrte, dass das Lenkrad kaum noch zu bewegen war.

Im Service angekommen stellte die Servicecrew fest, dass unser Differenzial gebrochen war – wohl als Folge des Unfalls bei der Niedersachsen Rallye. Für uns bedeutete dies, nicht wie üblich, Schwung mit in die langsamen engen Ecken zu nehmen, sondern rechtzeitig bremsen und erst einmal austesten, ob die Sperre greift oder nicht, wodurch wir naturgemäß viel Zeit auf den Prüfungen, besonders dem Zuschauerrundkurs verloren. Als weiteres „I-Tüpfelchen“ funktionierte dann auf besagtem Zuschauerrundkurs auch noch unsere Gegensprechanlage nicht mehr, so dass Brüllen angesagt war.

Wegen der Vorkommnisse leicht gefrustet beschlossen wir auf dem Weg in den Service vor der 4. Sektion dann, die Reifen auf Intermediats zu wechseln. Die Straßen waren bereits teilweise abgetrocknet und der Wetterbericht hatte angekündigt, dass es zum Nachmittag hin nicht mehr regnen solle – außerdem sah der Himmel auch gar nicht mehr so dunkel aus. Vielleicht würde es uns mit den Reifen gelingen, unsere Position in der Division zu halten. Als wir dann unsere Bitte im Service kund taten, wurden wir zwar ungläubig angeschaut mit der Frage „SICHER?“, aber „unser Wunsch war ihnen Befehl“. Mit dem Ersatzhelm testeten wir dann noch einmal die Peltor-Anlage, wo – wie sollte es anders sein – kein Defekt mehr festgestellt werden konnte und so machten wir uns also mit neuen Reifen auf den Weg zur 7. Wertungsprüfung. Kaum dass wir den Serviceplatz verlassen hatten, verdunkelte sich der Himmel und öffnete seine Pforten. Es regnete nicht nur, nein, es goss in Strömen.

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